1953 - Spätheimkehrer

von Werner

Das Kriegsende im Mai 1945 bedeutete für einen großen Teil der Österreicher in der deutschen Wehrmacht die Rückkehr nach Österreich und damit die Rückkehr zu ihren Familien, in ihren Beruf und in ihr soziales Umfeld. Aber Zehntausende gerieten in Kriegs­gefangenschaft oder galten als vermisst.

Die Rückkehr der Kriegs­gefangenen – vor allem jener, aus russischer Gefangen­schaft – zog sich über ein ganzes Jahrzehnt: Am 25. Juli 1955 kam der letzte offizielle Gefangenentransport aus der UdSSR.

Quelle: mediathek.at

Die folgende Geschichte ereignete sich im Oktober oder November 1953 und wurde von Herrn Matthias Schmitzhofer erzählt.

Am 23. Oktober 1953 kam einer der letzten Kriegsgefangenentransporte aus Russland in Bruck an der Leitha an. In diesem Zug befanden sich auch 5 Männer aus dem Burgenland, darunter auch Herr Matthias Schmitzhofer aus Zurndorf.

Auf dem Foto sieht man Herrn Schmitzhofer (2. v. links) und seinen Freund aus Neusiedl am See.

Die burgenländischen Spätheimkehrer wurden ein paar Tage nach ihrer Rückkehr in das Kloster Eisenstadt eingeladen und dort kam es zu einer unerwarteten Begegnung.

Als eine der Ordensschwestern die eingeladenen Männer sah, fiel sie vor Schreck in Ohnmacht. Sie entdeckte nämlich unter den Männern ihren totgeglaubten Verlobten aus Neusiedl am See. Sie und die Angehörigen hatten all die Jahre nicht gewusst, dass der Mann noch am Leben war.

Die Freude war natürlich riesengroß.

Wie es nach der Begegnung weiter ging, wurde leider nicht überliefert.

 

Erzählung von Matthias Schmitzhofer