Waffen SS in Zurndorf

von Werner

Obwohl am Anfang bei der Waffen-SS nur Freiwillige mit einer Mindestgröße von 178 cm aufgenommen wurden, war es zuletzt schon gar nicht mehr so.

Ich war mit noch nicht fünfzehn Jahren mit meinem Jahrgang bei der ärztlichen Untersuchung, wo wir alle ohne zu Fragen einen Bescheid in die Hand bekamen, worauf ein Stempel mit der Aufschrift „vorläufiger Annahmeschein zur Waffen-SS“ war.

Die Angehörigen der Waffen-SS bekamen alle auf der Innenseite des linken Oberarms die Blutgruppe eintätowiert, was später in der Gefangenschaft den Meisten zum Verhängnis wurde. Die SS war mit den besten Waffen ausgestattet und war vom Feind auch sehr gefürchtet.

Es wurde bei uns quer durch die Bruckerhöh-Acker, Zwergäcker und so weiter in Richtung Osten ein Panzergraben gezogen, wo sowohl Gefangene als auch Hitlerjugend eingesetzt wurden.

Als die Front schon in Ungarn tobte und man von manchen Gräueltaten der Russen hörte, waren nicht nur wir beunruhigt sondern auch die Gefangenen Russen, denn sie wussten was ihnen bevorstand. Der Standpunkt von Stalin war, dass ein Krieger der Roten Armee entweder siegen oder im Kampf zu sterben hatte.

Es gab bei Stalin in Russland keine Todesstrafe, sondern Zwangsarbeit also Straflager in Sibirien, was auch unzähligen deutschen Soldaten zum Los wurde und wo nur wenige längere Zeit überlebten. Es fuhren schon im Herbst 1944 immer Flüchlingtrecks aus Siebenbürgen durch unseren Ort Richtung Westen.

Quelle: Michael Pschaiden