Taglöhner in Zurndorf

von Werner

Die Nichtbauern-Arbeiter waren früher Tagelöhner, Tagwerker war die Berufsbezeichnung.

Sie wurden bei Bedarf für Hilfsarbeit bei Bautätigkeit oder zur Feldarbeit gerufen. Nebenbei nahm jeder Taglöhner ein oder mehrere Felder Mais für Teilarbeit auf. Meistens bei seinem Bauern, wo er auch Schnitter war.

Der Bauer baute den Mais an und nachdem die Pflanzen eine gewisse Höhe hatten, wurde mit den Pferden gemeinsam vorgeschert. Von da an übernahm der Arbeiter das Scheren, das Ausschneiden, denn die alten Sorten hatten viel Zusatz. Danach wurde mit den Pferden angehäufelt. Schließlich hatte der Arbeiter mit seiner Familie den Kukuruz abgenommen, wobei er den vierten Teil als Lohn bekam. Der Kukuruz wurde meist abends bis spät in die Nacht zu Hause gehebelt und in die Tschartake getragen. Das Kukuruzstroh wurde vom Teilnehmer abgeschnitten und in Bündeln gebunden welches den ganzen Winter über an Tiere verfüttert wurde. Im Winter haben die meisten Tagelöhner Holz für Teilarbeit bekommen. Das Holz wurde hauptsächlich mit der Axt umgehackt und mit der Bogensäge auf Rollen geschnitten, händisch gespalten und in Quadratklafter aufgestellt. Der Teilarbeiter bekam den vierten Teil.

In den dreißiger Jahren war die Arbeitslosigkeit sehr hoch, die Medien berichten im Jahr 2005, dass die Arbeitslosigkeit zahlenmäßig so hoch war als in den dreißiger Jahren. Das ist nur die halbe Wahrheit, denn damals waren nur die Männer arbeitslos, während die Frauen zum Großteil im Arbeitsmarkt gar nicht eingegliedert waren.

Quelle: Michael Pschaiden