1939 - Hauptschule und Ochsen

von Werner

Im Jahre 1939 wurde mit dem neuen Schuljahr in Zurndorf die erste Klasse Hauptschule eröffnet. Ich war mit meinem Jahrgang als einer der ersten Schüler mit dabei.

Es war der Eintritt in die Hauptschule freiwillig und es kamen in diese Klasse nicht nur Schüler aus der vierten Volksschulklasse sondern auch Schüler nach der fünften und sechsten Klasse, weil ihnen dadurch die Möglichkeit zu einem Aufstieg in eine weitere höhere Schule ermöglicht wurde.
Mein Bruder Andreas, der um ein Jahr älter als ich war, also Jahrgang 1928 geboren, ging ab der ersten Klasse Hauptschule mit mir in die gleiche Klasse. Wir waren in der ersten Klasse 46 Schüler.

Wir beide mussten schon früh in der Landwirtschaft mithelfen, doch wir taten es gern. Im Sommer hat schon um fünf Uhr der Pferdehalter, danach der Jungviehhalter, der Kuhhalter und zuletzt der Sauhalter, welcher auch Ziegen und Schafe mitweidete, durchs Dorf getrieben.

Es hatten ab 1939 viele Bauern Schafe, auch wir. Das Austreiben der Tiere war unsere Arbeit. im Frühling 39 oder 40 wurde erstmals die Sommerzeit eingeführt zum Stromsparen und um den Arbeitstag zu verlängern. Als der Krieg mit Frankreich im März 1940 war, musste unsere Zuchtstute einrücken. Mit dem Geld das unser Vater dafür bekam kaufte er in Puchberg am Schneeberg ein paar Jungochsen. Dann mussten wir Buben in der unterrichtsfreien Zeit Ochsen weisen, denn die Ochsen waren noch schlecht abgerichtet.