1938 und die Veränderung

von Werner

Wir hatten im März 1938 Heurigenausschank gerade als Hitler in Osterreich einmarschiert ist.

Wir hatten den Raum der von der Einfahrt zugängig war dazu eingerichtet und sogar von Leitner (Schneemaier) mit einem Stegkabel für diesen Raum das elektrische Licht hergestellt. Sonst hatten wir im ganzen Haus nur Petroleumlicht.

Es wurde Österreich an Deutschland angeschlossen. Von da an hieß unser Vaterland nicht mehr Österreich, sondern Ostmark und war ein Teil von Deutschland. Die Bundesländer waren etwas anders eingeteilt als heute. Vom Burgenland gehörte der südliche Teil zum Gau Steiermark und der nördliche Teil zum Gau Niederdonau (Niederösterreich).

Es wurden alle Altersgruppen in politische Vereine (Formationen) aufgeteilt. Ab zehnjährig hießen die Buben Jungschar oder Bimpf, die Mädchen Jungmädchen. Ab vierzehnjährig bis achtzehnjährig wurden die Burschen Hitlerjugend HJ genannt, die Mädchen BDM Bund-Deutscher-Mädchen.

Von Zehn bis achtzehnjährig hatten alle die gleiche Dress, die Buben hatten schwarze Schuhe, weiße Stutzen, schwarze kurze Samthosen mit breitem Schluff für breiten Koppel mit Schulterriemen, welcher über dem Braunhemd getragen wurde. Als Bündel wurde ein schwarzes Dreiecktuch getragen, das mit einem geflochtenen Lederknoten zusammengehalten war. Die Mädchen hatten zu den weißen Stutzen, schwarzen Rock und weiße Bluse mit dem schwarzen Dreiecktuch.

Ab achtzehn Jahre war es die SS Sturmstaffel, die in schwarzen Dressen beritten war. Es war eine rein politische Formation und hatte mit der Waffen-SS nichts zu tun. Nebenbei gab es die SA Sturmabteilung in brauner Uniform. Es wurde viel sportlich gedrillt und vor allem soldatisch exerziert, wie beim Militär. Es wurde häufig zu Zeltlagern einberufen sowohl für Buben als auch für Mädchen.

Quelle: Michael Pschaiden